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IT-Services: Die Qual der Wahl

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Wie im Rahmen des letzten ICT-Newsletters beschrieben ist Cloud Computing längst Realität im deutschen IT-Markt, und das hochdynamische Wachstum des Marktes für Cloud Computing wird sich in den kommenden Jahren noch weiter beschleunigen. Eine weitere Form der Bereitstellung von IT-Dienstleistungen ist das, seit langem bereits etablierte, Hosting. Die Übergänge zwischen Hosting auf der einen und Cloud auf der anderen Seite sind mittlerweile jedoch fließend. Und auch wenn Cloud Computing immer stärker in verschiedene Segmente des Hosting-Marktes vordringen wird, wird dieses Segment auch noch in den nächsten Jahren zu den wichtigsten ITK-Service-Märkten zählen.

Der Grund hierfür hat ursächlich auch mit der Entwicklung und dem Erfolg des Cloud Computings zu tun. Dazu gehört der „industrielle“ Einsatz von neuen Technologien genauso wie die Diskussion der Einsatzmöglichkeiten und Vorteile dieser Services über alle Unternehmensgrößen und –formen hinaus.

Der Cloud-Services-Markt wird also weitaus stärker wachsen als der Hosting-Markt, dabei sind aber insbesondere zwei Phänomene zu beobachten:

  • Hosting Services werden vom Einsatz von Cloud-Technologien profitieren und damit selbst wesentlich attraktiver werden
  • Viele geplante Cloud-Projekte werden wegen mangelnder Standardisierung noch als Hosting Services realisiert werden

Dabei muss der Hosting-Markt aber differenziert betrachtet werden. Eine Substitution durch Cloud Computing wird in erster Linie die stark standardisierten Hosting-Angebote betreffen, die eine große Überschneidung mit Cloud Services zeigen. Besonders „Commoditiy“-Angebote, die lediglich in der Bereitstellung von Rechen- und Speicherplatz bzw. Basisanwendungen bestehen, werden unter Margendruck geraten und teilweise durch Cloud Services substituiert.

Dagegen werden komplexe, individuelle Hosting-Angebote sich von Cloud-Lösungen abheben und entsprechend orientierte Kunden finden. So wie der Cloud-Computing-Markt wird sich auch der Hosting-Markt weiterentwickeln. Kunden- und Service-orientierte Lösungen, die über die reine Bereitstellung von Ressourcen hinausgehen, werden an Bedeutung gewinnen, z.B. gemanagtes Hosting. Oder auch erweiterte Angebote, die dem Kunden einen Mehrwert schaffen, z.B. Apps für den vereinfachten mobilen Zugriff auf die gehosteten Daten. Mittels solcher Qualitäts-Positionierung wird der Hosting-Markt sich komplementär zum Cloud-Computing-Markt verhalten und auch in Zukunft ein relevantes Marktsegment bleiben, sofern der Mehrwert verdeutlicht wird.

Die Auswahl eines (Hosting- oder Cloud-) Angebotes ist weiterhin relativ komplex. Angesichts der zunehmenden Zahl der Anbieter, die allein Cloud-Angebote auf den Markt bringen sowie die zunehmenden Cloud-Angebote auch der „klassischen“ Hosting-Anbieter, kann der Kunde schnell die Übersicht verlieren. Hinzu kommt die Vielfalt der Hosting-Anbieter.

Die Entscheidung für einen Hosting- oder Cloud-Service ist sehr individuell. Unternehmen ist daher zu empfehlen, sich nicht von modischen Begriffen blenden zu lassen. Vielmehr sollte ein individuelles Anforderungsprofil definiert und (bei komplexeren Projekten mit einer Ausschreibung) mit den Leistungen des Anbieters abgeglichen werden. Beispiele:

  • Grundsätzliche Eignung des Projektes für externe Services / Hosting / Cloud – hinsichtlich Komplexität und Standardisierung
  • Zweck des Projekts: Rechenkapazität, Archivierung, Backup, Webhosting, Software-Nutzung
  • Auslastungsschwankungen / Skalierbarkeit
  • Verfügbarkeit / SLA
  • Compliance-/Datenschutzvorgaben
  • Nutzungsabhängigkeit der Abrechnung
  • Kosten / Einspareffekte
  • Administration selbst / durch Dienstleister
  • Zugang über Internet / geschütztes Netz
  • Absicherung
  • Zusatzleistungen
  • Mindestvertragslaufzeiten / Flexibilität
  • Rückholbarkeit von Daten bei Vertragsende

 

Wichtig bei der Auswahl eines Anbieters für diese Services ist insbesondere auch:

  • Der Anbieter muss „auf Augenhöhe“ agieren, damit eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in diesem (zumindest in der Anfangsphase) komplexen Projekt gegeben ist
  • Der Anbieter muss ein klares Verständnis dafür haben, welche Projekte mit welchen Services abgedeckt werden können (z.B. hinsichtlich Standardisierungsgrad, Verfügbarkeit, Budget, …)
  • Der Anbieter sollte grundsätzlich eine große Spannbreite der beschriebenen Services (Hosting dedicated/virtuell, Cloud Services, …) im Angebot haben (mit entsprechenden Erfahrungen), damit er dem Kunden eine relativ unabhängige Empfehlung geben kann
  • Der Anbieter sollte über Angebot, Kapazitäten und Erfahrung im Bereich „Integration“ der unterschiedlichen Services/Lösungen verfügen.

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